Die letzten Grafiken zur Printentwicklung zeigen kein dynamisches Wachstum.

Das überrascht angesichts der steten Diskussion um „Print ist tot“ nicht sonderlich, allerdings wird diese Schwarz-Weiß-Sicht dem Medium nicht gerecht.

Warum?

Laut BDZV und der Statista Grafik hatten 1991 hatten die Tageszeitungen eine tägliche Auflage von rund 27,3 Millionen Exemplaren. 27 Jahre später lag die verkaufte Auflage bei rund 14,1 Millionen Exemplaren.

Die Statistiken von BDVZ und IVW zu den Lokalmedien stellen fest: im Jahr 2018 gab es in Deutschland 309 lokale und regionale Abozeitungen – 2010 waren es noch 20 Titel mehr.

Und online?

Bei den Top-15 Nachrichtenwebsites in Deutschland im Februar 2019 ergibt sich lt. AGOF folgendes Bild: T-Online hatte im Untersuchungszeitraum eine Nettoreichweite von rund 26,9 Millionen Unique Usern, gefolgt von Bild und Focus.

Nun mögen zwar Millionen Zugriffe durchaus erfreulich sein und schlagen sich bei der Kalkulation der Mediadaten für jeden Marketingentscheider gut sichtbar sofort nieder, allerdings gibt es ein ABER beim Marketingmix zu beachten.

Quantitative Reichweite ist nicht zwingend gleichzusetzen mit qualitativer Reichweite, was sich durchaus bei konkreten Aktionen im Regionalen Umfeld zeigt, wenn die Anrufe, Mails und Kommentare im Social Media Bereich nach oben schnellen.

Insofern ist die gründliche Analyse aus Marketingsicht eine Pflichtaufgabe, der man sich auch im Hinblick auf Quartals- und Halbjahresreports stellen muss:

  • Wann verpufft die gefühlte Reichweite und wann konzentriere ich mich auf die lokalen Partner?
  • Wie erreiche ich meine regionale und überregionale Zielgruppe?
  • Gibt es eine Lokale Kommunikationsstrategie, die den Kunden- Adressatenstamm möglicherweise ganz anders und gezielter zu erreichen hilft?
  • Wie kann das Potential von Multiplikatoren aus dem lokalen Umfeld noch besser genutzt werden?
  • Wie setze ich einen gezielten Mix aus Events, Tagesberichterstattung/News in Print, Online und Social Kanälen wirksam um
  • Wie kann dieser Mix möglicherweise auch mit sich verzahnenden und unterschiedlichen Formaten lebendig und inhaltlich ansprechend gehalten werden?
  • Welche Dialogfunktionen bieten sich auch für lokale Medien mit Verlängerung ins Digitale (Lokales Nachrichtenportal, Social Media Auftritte von lokalen Medien, Verlinkung auf die Firmenwebsite und Newsletter.