Der „Arbeitskreis Social Media in der B2B Kommunikation“ hat in der letzten Studie 2017 das Nutzungsverhalten von B2B Unternehmen in Deutschland und Österreich verglichen und kommt zu einigen interessanten Ergebnissen. Im aktuellen Ländervergleich fällt zuerst auf: Xing, Twitter, LinkedIn – darauf setzen die deutschen Firmen stärker als es beispielsweise die österreichischen tun. Bei Twitter ist der Unterschied besonders deutlich: 61 Prozent der Unternehmen in Deutschland betreiben einen entsprechenden Kanal. Der Kurznachrichtendienst wird dagegen von 38 Prozent der Unternehmen in Österreich genutzt.

Beginnen wir jedoch mit den Grundlagen. Fakt ist, Social Media Aktivitäten haben sich bei der großen Mehrheit der B2B Unternehmen als fester Bestandteil des Kommunikationsmix etabliert und sie haben sich auch organisatorisch festigen können.

Die Top 5 B2B Social Media-Kanäle

Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing und YouTube haben sich als B2B Kanäle etabliert

  • Facebook bleibt Zielgruppen-Allrounder
  • Twitter wird als wichtiger Kanal für Medien/Journalisten eingesetzt
  • Bei den Business Netzwerken zählt die kontinuierliche Kontaktpflege zu Geschäftspartnern, immer stärker wird auch Recruiting als Treiber für die Aktivitäten auf den Plattformen angegeben.
  • YouTube setzt primär auf Kundenansprache (Bestandskunden und Neukunden)

Quelle Studie 2017 – Arbeitskreis Social Media in der B2B Kommunikation
*Entstanden ist der „1. Arbeitskreis Social Media in der B2B Kommunikation“ im Sommer 2010, um konkrete B2B Fragestellungen zu beantworten und dieses Wissen weiterzuvermitteln. Die Studie aus dem Jahr 2017 wurde vom 24. Juli bis 1.September 2017 realisiert, die Gesamtbeteiligung lag bei 615 befragten Unternehmen.

Neu in der Bewertung ist der wachsende Einfluss von Instagram im Kommunikationsmix. Bei den Fragen, welche Plattformen in den kommenden zwei Jahren an Bedeutung gewinnen, legte Instagram deutlich zu und verzeichnet den größten Relevanz-Gewinn im gesamten Social Media-Portfolio. Aktuell wurde bei der Nutzung dieser Plattform auf 26 Prozent zugelegt. Es bleibt also spannend bei der Frage, wie sich die Top 5 Kanäle künftig darstellen.

Social Media Einsatz ist nicht zwingend abhängig von der Unternehmensgröße

Bei der Erhebung wurde bestätigt, dass Social Media Aktivitäten mittlerweile zum regulären Mediamix gehört. Dies trifft auf 90 Prozent aller deutschen sowie 84 Prozent aller österreichischen Unternehmen zu. Übrigens scheint der Einsatz von Social Media nicht direkt abhängig von der Unternehmensgröße zu sein, denn bei Unternehmen mit 10-49 Mitarbeitern ist die Nutzung ebenso intensiv wie bei Unternehmen mit 1.000 bis 5.000 Mitarbeitern. Es sind allerdings Steigerungen zu bemerken. Bei den Kleinunternehmen bis zu neun Mitarbeitern war der Anstieg des Social Media-Einsatzes besonders relevant (78 Prozent im Jahr 2017 zum Vergleichswert von 56 Prozent im Jahr 2016). Bei den Großunternehmen über 5.000 Mitarbeitern ist Social Media ohne Einschränkung ganz klarer fester Bestandteil des Kommunikationsmixes. Die Branchen-Spitzenreiter im Einsatz von Social Media Tools lauten Healthcare, Tourismus und Medien.

Und wie sieht es beim Monitoring aus?

Komplexe Fragestellungen für die Bewertung des Erfolgs statt einfacher Kennzahlen, das scheint sich herauszukristallisieren, auch wenn weiterhin die bekannten Effekte abgefragt und reportet werden.

Der KPI „Cross-Channel- Nutzung aller Kanäle“ ist deutlich gestiegen. Zugleich verlieren einfache quantitative Kriterien wie „Anzahl Follower/Fans“ sowie „Anteil der Website Besucher aus Social Media“ verlieren hingegen an Relevanz. Und das starke Anwachsen des Kriterium „Anzahl Personal Leads“ um 7 Prozentpunkte macht wiederum deutlich: Social Media wird immer mehr zum Instrument der Lead-Generierung.